Der Brunnen in der Mitte des freien Platzes vor (oder hinter) der Kneipe (je nach
dem...) sieht genauso mitgenommen aus wie der Rest der Stadt. Den Gerüchten in der
Kneipe zufolge soll sich der letzte der Meister dort hineingestürzt haben.
Seitdem, so sagt man, gibt es auch in der Stadt eine Stimme aus dem OFF (oder Brunnen),
die alles ständig kommentieren muß. Das ist natürlich Dummfug. Im
Brunnen sitzt nur einer der unglücklichen Kanalarbeiter, die vorm durchrosten der
Leiter nicht mehr aus der Kanalisation herauskamen. Der Weg zur Unterstadt ist dem
Beamten (im Ruhestand) zu weit. Daher nervt er mit seinem Geplärre die gesamte
Umgebung.
Die einmalige Akustik der Kanalisation trägt ihm in seiner feuchten Kammer fast das
gesamte Stadtgeschehen zu. Der offene Brunnenschacht läßt das Tageslicht
herein, was will ein Beamter mehr?
Doch dann ist es vorbei mit der Ruhe, denn nun, o Wanderer, sprichst Du die magischen
Worte um den Geist des Brunnens zu beschwören. Und wirklich, mit einer
röchelnden Stimme (gerade aufgewacht) und einer gewaltigen Qualmwolke (von einer
frisch angezündeten Zigarre) antwortet der
Geist.
"Wherrr ssstört meine Rhuuhhee??"
Doch unerschütterlich, wie es Deine Art ist, befiehlst Du dem Geist:
"Erzähle mir eine Geschichte, oder ich mache den
Deckel zu."
"Na gut," spricht der Geist,
"nichts leichter als das. Was möchtest Du
hören?"