So sieht die Stadt ohne Namen also aus der Vogelperspektive aus, wenn es in der von Staub und Asche
durchsetzten Luft so etwas wie Vögel gäbe.
Der Berg am linken Bildrand stellt genauso wie das schnuckelige Logo ganz oben links den Vulkan der
Stadt dar. Die vielen kleinen Gebäude sind die Sehenswürdigkeiten in dieser von allem
Verstand verlassen Ansammlung menschlicher Wirrungen.
Das üppige Blaue rings um die Stadt ohne Namen ist der Fluß der Zeit. Der Vulkan ist eine
lauschige, beheizte Insel in diesem ungezähmten Fließgewässer. Der Fluß hat
im Laufe der ungezählten Jahre, in denen der Vulkan ihm schon im Weg steht, einen gewissen
Groll entwickelt. Vor allem auf die Bewohner der Stadt ohne Namen, die ständig Ihren Dreck
durch die Kanalisation ungefiltert in seine bis dahin sauberen Wassermassen leiten.
Aber auch Flüsse können so richtig sauer werden, wie der Regen, der vom Smog-Himmel
fällt.
Der Fluß wurde also sauer und lief blau an. Als erstes verschlang der Fluß der Zeit
alle Schiffe, Flöße, leere Fässer, Holztüren und Pin-up Poster. Der
Fährbetrieb mußte daraufhin eingestellt werden. Welchem Fährmann ist es schon
zuzumuten ganz ohne ein Pin-up an seinem Spind die satten tausend Schritt bis zum anderen Ufer
zurückzulegen?
Jetzt gibt es nur noch die Brücke. Ihr Baumeister soll der faulste und bequemste Mensch
gewesen sein, der je trocken zu der Stadt ohne Namen gelangt ist. Man sagt, daß sich in
diesem letzten Werk der Geist des großen Handwerkers manifestiert.
Was Wunder, daß dem wirklich so ist. Die Brücke ist einfach zu faul und zu bequem (und
wasserscheu) um einfach unter dem nächstbesten Wanderer zusammenzubrechen.